Irrtümern auf der Spur: Schuesslersalze bei Eisenmangel

Bei einem diagnostizierten Eisenmangel mußt du Eisen in ganz bestimmten Dosen zu dir nehmen. Ein durchschnittliches hoch dosiertes Präparat enthält bis zu 100mg Eisen. Würdest du diese Menge auf ein Stück weißes Papier leeren, könntest du ein angemessenes Häufchen betrachten. Bei den Schüssler Salzen ist zwar in der Nr. 3, dem Ferrum phosphoricum, auch Eisen drin, sonst würde es ja nicht draufstehen, allerdings hat man das Eisen, dass du vorher am Papier gesehen hast, verdünnt und verdünnt und nochmals verdünnt bis von den 100mg nur mehr ein paar wenige Eisenteilchen übrig sind. Mit diesen kannst du nie im Leben deinen Mangel auffüllen. Du müßtest utopische Mengen Nr. 3 lutschen.

Alternativmedizinisch gesehen verbessert die Nr. 3 aber die Aufnahme von dem zusätzlich zugeführten Eisen aus Nahrung und /oder Tabletten, was ein eine unterstützende Einnahme sinnvoll machen kann.

Eisen richtig nehmen

Hoch dosierte Eisenpräparate aus der Apotheke solltest du nur dann nehmen, wenn der Arzt über einen Bluttest einen definitiven Eisenmangel festgestellt hat. Eisen kannst du nämlich auch überdosieren. Unsere durchschnittlichen Ernährungsgewohnheiten decken grundsätzlich die täglich notwendige Eisenmenge ab, kommt es dennoch zum Eisenmangel ist bei der Einnahme folgendes zu beachten:

1) die meisten Eisenpräparate sind nüchtern, eine halbe Stunde vor dem Frühstück zu nehmen. Schlägt dir das Eisen auf den Magen,  kannst du es auch mit dem Essen nehmen. Jetzt wird es allerdings nicht mehr so gut vom Körper aufgenommen.

2) Milch und Milchprodukte solltest du nicht gemeinsam mit dem Eisen einnehmen, weil das darin enthaltene Calcium die Eisenaufnahme blockiert. Auch Schwarztee und Kaffee behindern die Eisenaufnahme

3) Vitamin C begünstigt hingegen die Eisenaufnahme weshalb ein Glas Orangensaft durchaus sinnvoll ist, ansonsten nimmst du die Eisentablette mit einem großen Glas Wasser


4) falls du noch andere Medikamente nimmst, informiere deine Apothekerin/deinen Apotheker, wenn du das Eisenpräparat holst, denn es gibt einige Medikamente wie z.B. bestimmte Antibiotika (Tetracycline), die durch Eisen abgeschwächt werden. Vielfach reicht es dann schon, wenn du deine bisherigen Medikamente mit einem entsprechenden Zeitabstand zum Eisen einnimmst, die genaue Vorgehensweise besprichst du aber besser mit uns.

5) Eisen kann den Stuhl dunkel färben, was jeoch harmlos ist

6) dunkel gefärbtes Zahnfleisch (habe ich allerdings in der Praxis noch nie gesehen) vergeht sobald man das Eisen wieder absetzt

7) am häufigsten macht Eisen Verstopfung. Dem kannst du aber oft schon durch ballaststoffreiche Ernährung ausreichend entgegenwirken.Sonst einfach in deiner Apotheke um Rat fragen.

Denke bei der Einnahme jedenfalls dran, dass du deinem Körper etwas gibst, wovon er im Moment zu wenig hat, es aber dennoch dringend braucht. Dein Körper wird es dir also danken, und bald schon wirst du dich rundum besser fühlen!
Alles Gute und bis bald
Deine Zedrus
Wer kommt da durch die Luft geflogen?


Wenn sich draußen die Wiesen nach dem Winter wieder in sattes Grün verwandeln, die ersten Bäume und Sträucher zu blühen beginnen und die Bienen leise summend ihrer Arbeit nachgehen erwachen auch in uns Frühlingsgefühle: man fühlt sich einfach gut. Allerdings wird diese schöne Zeit für manchen von uns zur Qual, denn es leiden immer mehr Menschen unter Pollenallergien, die sich oft bis in den Herbst hinein halten können. Warum immer mehr Leute an Heuschnupfen leiden ist nicht geklärt, und auch das völlige Ausmerzen dieser körpereigenen Überreaktion erweist sich meist sehr schwierig; zur Behandlung der lästigen Symptome wie Juckreiz, rinnende oder brennende Nase und Augen, Husten, ect. stehen allerdings schon sehr gute Medikamente zur Verfügung. Bei einer Pollenallergie reagiert unser Köper über: er bildet sich ein, dass ihm die harmlosen Pollenkörnchen, die wir mit jedem Atemzug in unseren Körper inhalieren, schaden könnten. Über eine Vielzahl von komplizierten Reaktionen, die unser Körper nun ungefragt aktiviert, kommt es letztendlich zur Ausschüttung von mehreren allergie- auslösenden Substanzen von denen Histamin als maßgeblicher Übeltäter zu nennen ist. Damit das freigesetzte Histamin aber auch Reaktionen wie Juckreiz, Rötung, Schwellung auslösen kann, muss es sich auf die so genannten Histaminrezeptoren setzen. Das sind Sitzplätze, die der Körper extra für Histamin reserviert hält. Antiallergika (oder auch H1-Rezeptorblocker genannt), wie man sie in der Apotheke kaufen kann, setzen sich einfach auf die reservierten Plätze ohne allerdings die unangenehmen Reaktionen hervor zu rufen und blocken das Histamin einfach ab. Die ersten Antiallergika hatten den Nachteil, dass sie furchtbar müde machten. Neuere, sich am Markt befindliche Heuschnupfenmittel weisen diese Nebenwirkung allerdings kaum mehr auf. Mit nur einer Tablette täglich, die man am besten abends nimmt (falls es doch noch müde macht, schläfst du wenigstens gut) lassen sich die meisten Symptome gut behandeln. Auch Nasensprays und Augentropfen sind geeignet um sich über lokale Anwendung rasche Linderung zu verschaffen.

Die Symptombehandlung sollte in jedem Fall ernst genommen werden, eine Allergieverschlimmerung über die Jahre ist nämlich nicht auszuschließen und ein leichter Heuschnupfen könnte in allergisches Asthma übergehen.

In diesem Sinne, wenn auch dein Köper gegen Pollen rebelliert, besuche doch wieder mal deinen Arzt oder komm in die Apotheke vorbei um dich beraten zu lassen– deine Lunge dankt es dir in ein paar Jahren bestimmt und Augen und Nase sowieso….

Kann es nicht ein wenig straffer sein! Der ewige Kampf gegen Cellulite

Dieser Artikel richtet sich primär an Frauen, weil die lästige Orangenhaut nun mal einen weiblichen Makel darstellt. Hier haben wir Frauen ganz einfach den „schwarzen Peter“ gezogen…

Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen uns aus dem Winterschlaf erwecken, steigt auch unser Körperbewusstsein und der Gedanke an die zumindest einigermaßen akzeptable Bikinifigur gewinnt an Bedeutung.

WAS IST CELLULITE EIGENTLICH?

Frauen haben Cellulite weil die weibliche Haut viel feiner und elastischer aufgebaut ist, als die der Männer, schließlich soll die Haut bei einer Schwangerschaft gut nachgeben und sich auch wieder zurückbilden können. Die Kollagenfasern, die für entsprechende Stabilität sorgen sind nicht netzartig wie beim Mann angeordnet sondern liegen parallel nebeneinander. So können sich Fettzellen, die auch größer als bei Männern ausfallen, leicht durch die fasrige Struktur quetschen und die unschönen Formen bilden. Das weibliche Sexualhormon Östrogen sorgt noch zusätzlich dafür, dass sich unser Speicherfett bevorzugt an Oberschenkeln und Po anlagert.
An dieser Stelle möchte ich also ganz klar feststellen: Cellulite ist ein weibliches Merkmal, das zwar in unserer Gesellschaft als unschön definiert ist, sie hat aber neben ästhetischen Aspekten keinerlei Einfluss auf die Gesundheit.

Trotzdem ist im Frühjahr ein absoluter Run auf diverse Cellullitekiller zu beobachten. Der finanzielle Einsatz ist enorm, der Erfolg meist spärlich.


WAS BEGÜNSTIGT CELLULITE?
  • Fettleibigkeit ,
  • Bewegungsmangel,
  • zu geringe tägliche Flüssigkeitszufuhr,
  • Rauchen und
  • falsche, zu kohlehydratreiche Ernährung
stellen Faktoren dar, die man tunlichst ändern sollte um das unebene Hautbild zu glätten. Erst wenn man diese Grundpfeiler erfüllt kann man diverse Cremen und Massagetechniken als eine unterstützende Methode heranziehen. „Frau“ sollte allerdings Ihre Kritikfähigkeit nicht hinter das Erzielen der Wunschfigur stellen und nicht jeden Blödsinn glauben, den Werbung & Co suggerieren.


WAS KANNST DU GEGEN DIE UNSCHÖNEN DELLEN TUN?

Weil ich sehr häufig gefragt werde, was „Frau“ gegen Bindegewebsschwäche unternehmen kann. gebe ich hiermit eine Empfehlung ab, die neben
  • Gewichtsreduktion,
  • regelmäßiger Bewegung,
  • ausreichender Flüssigkeitszufuhr (mind. 30ml/kg Körpergewicht),
  • Reduktion der Zigarettenkonsums und
  • proteinreicher Ernährung in Kombination mit viel Obst und Gemüse eine mögliche Verbesserung der Hautstruktur bewirken kann.
1.) hochwertiges Eiweißpulver:
Aminosäuren, also die kleinen Einheiten der Eiweiße sind wichtige Bausteine des Bindegewebes. Vor allem die Disulfidbrückenbilder Cystein und Methionin spielen für ein starkes Bindegewebe eine große Rolle.

2.) Vitamin C in Kombination mit Bioflavonoiden:
die für die allgemeine Blutzirkulation aber auch für den interzellulären Flüssigkeitsfluss verantwortlichen Stoffe, können hoch dosiert verwendet werden. Meine Empfehlung liegt bei Viramin C bei 2x 1000mg täglich für ein Monat und dann reduzieren auf 2x 500mg täglich

3.) Basenpulver und basische Ernährung
kann einen positiven Effekt ausüben. Es gibt auch Basenpulver mit Zink, das eine wichtige Rolle für die Elastizität der Haut spielt.

4.) Multivitaminpräparate
abhängig von der jeweiligen Ernährungsweise ist auch ein  Multivitaminpräparat empfehlenswert, das neben den wichtigen Mineralien wie Zink und Kupfer auch ausreichend Vitamin E enthält um eine gute Zirkulation von Blut und der Interzellularflüssigkeit zu gewährleisten.

5.) diverse Pflegeprodukte
können durch ausreichende Massage und damit auch Anregung der Zirkulation unterstützend wirken, obwohl auch diese Produkte sehr umstritten sind, weil vermutet wird, dass die enthaltenen Substanzen nicht tief genug in die unteren Hautschichten eindringen. Über die Sinnhaftigkeit der unterschiedlichsten, sich am Markt befindlichen Produkte, läßt du dich am besten in der Apotheke deines Vertrauens beraten!

Die unter 1-5 angeführten Empfehlungen können also die oben erwähnten Grundvoraussetzungen keinesfalls ersetzen, als unterstützende Maßnahmen haben sie allerdings schon vielfach zur Verbesserung des Hautbildes beigetragen.

Allen jungen Damen, bei denen ich manchmal einen erschreckenden Wahn nach Schönheitsidealen feststelle, sei gesagt, dass es wahrlich Wichtigeres gibt im Leben als Dellen oder eben keine Dellen an Oberschenkeln und Po: Kritikfähigkeit und gesunder Menschenverstand sollten auch den Männern an Frauen wichtiger sein als optische Feinheiten. Denn „Mann“ sollte nie vergessen: auch das Testosteron hinterlässt seine Spuren…..

Sauer macht nicht immer lustig!

Back again!




Nach langer Pause packt mich wieder einmal das Schreibefieber!

Die Weihnachtskekse sind sicher schon längst alle aufgegessen. Zu Silvester hast du dann womöglich mit Sekt und Co noch einmal so richtig auf den Putz gehauen um dann gleich am nächsten Tag bitter zu bereuen, dass du die letzte Zeit einfach zu viel gefressen hast und - für alle Raucher unter uns- geraucht hast wie ein Schlot. Doch alle Vorsätze sind schon wieder dahin, man kann ja gar nicht anders: die Faschingszeit wäre doch nur halb so schön ohne unsere kleinen Laster wie Alkohol, Zigaretten, Heringsschmaus, Faschingskrapfen…….

Wer in ein paar Tagen auch diese harte Bürde hinter sich gebracht hat, sollte allerdings wieder einmal an seinen Körper denken. In den nächsten Artikeln wirst du einiges über Entschlacken, Entgiften und auch Abnehmen hören. Heute widmen wir uns allerdings zunächst einem akuten Problem, dass dieser Tage vielen, vielen Menschen Unwohlsein bereitet: Magenübersäuerung.

Unser Magen leistet täglich ein ganzes Stück Arbeit für uns. Ist das Wienerschnitzerl, meist zu kurz gekaut, erst einmal geschluckt, rutscht es über die Speiseröhre direkt in unseren Magen. Dort wird das Schnitzel schon mal für den Dünndarm vorbeireitet, wo dann die eigentliche Aufnahme der wichtigen Nahrungsbestandteile erfolgt. Unser Magen produziert für diese Vorverdauung Magensäure. Diese Magensäure ist sehr wichtig, weil sie z.B. hilft die eingetroffene Nahrung aufzuspalten, Enzyme zu aktivieren und Bakterien abzutöten Damit die aggressive Säure dem Magen allerdings selbst nichts anhaben kann besitzt er einen

1. mechanischen Schutz: eine ganz besonders säurefeste Schleimhaut, die mit einer eigenen Schleimschicht umzogen ist In dieser Schleimschicht befinden sich raffinierter Weise der

2. chemische Schutz: basische Bicarbonatteilchen, die eindringende Säure sofort neutralisieren

3. hormonaler Schutz: Sollte die Magenschleimhaut allerdings doch leicht lädiert worden sein, ist es wichtig, dass sie schnell repariert wird. Neue gesunde Zellen müssen rasch nachwachsen und wieder ausreichend geschützt werden. Dabei hilft dem Magen das Gewebshormon Prostaglandin, das sowohl die Durchblutung der Schleimhaut wie auch die Schleim- und Bicarbonatsekretion fördert, die Säureausschüttung jedoch hemmt.



Damit der Mageninhalt nicht nach oben in die ungeschützte Speiseröhre zurückfließen kann, gibt es noch einen eigenen Schließmuskel den Sphinkter, der also dafür sorgt, dass auch alles im Magen bleibt was einmal geschluckt wurde und in die richtige Richtung zum Darm hin weiter transportiert wird. So weit so gut!

Abgesehen von dem ständigen Stress dem wir uns aussetzen und der die Entstehung von säurebedingten Beschwerden verstärkt, belasten wir unseren tapferen Magen allgemein häufig über seine Belastbarkeitsgrenzen hinaus. Wo wir nun wieder bei Weihnachtskeksen, Silvesterparties und Heringsschmaus angekommen wären: Zu viel Fett und Zucker erhöhen die Säureproduktion und verringern die Schließkraft des Sphinkters, was übrigens auch durch zu hastiges Essen und zu geringes Kauen ausgelöst wird. Alkohol, Kaffe und Nikotin beeinträchtigen die Funktion des Schließmuskels ebenso, was dazu führt, dass Teile des Mageninhaltes nach oben in die Speiseröhre gelangen und dort zu Sodbrennen oder zur äußerst unangenehmen Refluxösophagitis führen. Jeder, der von dieser Erkrankung betroffen ist, weiß dass sie mindestens so hartnäckig ist, wie das Wort kompliziert. Unbehandelt bilden sich zunächst Läsionen in der Speiseröhre, die letztendlich allerdings auch zu einem Speiseröhrenkrebs führen können. Auch Übergewicht wirkt sich negativ aus, weil die Speckschwarte am Bauch nun mal nicht nur als Rettungsring dient sondern leider auch den Druck in der Bauchhöhle erhöht und somit auch wieder ein Hochsteigen des ätzenden Säure-Wienerschnitzel-Gemisches begünstigt. Müssen dann womöglich auch noch bestimmte Arzneimittel wie Diclofenac, Cortison oder bestimmte Antibiotika genommen werden ist jedenfalls höchste Vorsicht geboten.

Was kannst du nun aber gegen das ständige Sodbrennen, die Magenschmerzen, Völlegefühl,….unternehmen. Generell sollte bei bereits lange andauernden Schmerzen, Schmerzen die akut aber sehr heftig auftreten, Schluckbeschwerden, starkem Erbrechen, ungewollter Gewichtsabnahme, Blut im Stuhl immer ein Arzt konsultiert werden!

Ansonsten helfen oft schon allgemeine Maßnahmen wie: mehrere kleine Portionen anstelle einer großen pro Tag, letzte Mahlzeit mindestens 2 Stunden vor dem Schlafengehen, nicht zu fett, nicht zu süß, wenig Kaffe, Alkohol und Zigaretten, Kopf beim Schlafen hochlagern, Gewicht reduzieren und möglichst wenig stressen. Sollte das eine oder andere für dich halt doch nicht so leicht durchführbar sein gibt es noch Hilfe aus der Apotheke:

1. basische Präparate wie Basenpulver, Basentabletten oder basische Lutschtabletten: Vorteil dieser Form ist, dass es eine recht preisgünstige Variante ist, die auch rasch wirkt. Der Nachteil besteht sicher darin, dass die Wirkung nicht allzu lange anhält, manchmal sogar durch Gegenregulation des Magens, der auf die basische Ladung hin noch mehr Säure produziert, ins Gegenteil kippen kann.

2. So genannte Schichtgitter-Antazida sind schon ein wenig schlauer und auch in Form von Tabletten oder Gels, die man meist unverdünnt einnimmt, am Markt. Es wird jeweils nur soviel Base aus der Matrix herausgelöst, wie Säure im Überschuss vorhanden ist. Trotzdem ist auch hier die Wirkung nicht sehr lange und das Übel wird auch hierbei nicht an der Wurzel gepackt.

3. Schleimhautschutzpräparate, die sich wie ein Film um die Magenschleimhaut oder die Speiseröhre legen, je nachdem, ob man sie vor oder nach dem Essen einnimmt sind teilweise sehr beliebt, aber auch hier wird nur eine Linderung erzielt.

4. H2-Blocker hemmen Histaminrezeptoren in bestimmten Magenzellen und bewirken damit schon eine recht passable Hemmung der Säurefreisetzung. Bei manchen Wirkstoffen dieser Vertreter muss man allerdings Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beachten und wenn schon denn schon dann

5. Protonenpumpenhemmer: sie sind sicherlich die im Moment beliebtesten Wirkstoffe zur Behandlung von übermäßiger Säurefreisetzung im Magen und ihren Folgen. Sie blockieren direkt die Säurepumpen und durch ihre lange Wirkdauer kann man mit nur 1 Tablette täglich das Beschwerdebild gut unter Kontrolle bringen. Nachteil ist meines Erachtens der hohe Preis und auch die Tatsache, dass wir wieder einmal lieber eine kleine Tablette schlucken und so weiter machen wie bisher. Anstatt unsere Lebensgewohnheiten einmal zu überdenken und z.B. am Fastentag Aschermittwoch einmal richtig fasten, vertilgen wir schon wieder eine fette Portion Heringsschmaus.



Jeder Wirkstoff, auch wenn er noch so gut hilft, hat auch seine Schattenseiten und solange man durch ein wenig Selbstdisziplin Tabletten vermeiden kann, sollte man die Chance auch nutzen, denn irgendwann ist es zu spät!

Histaminintoleranz

Histamin ist ein körpereigener Stoff, den du vielleicht schon im Zusammenhang mit Allergien kennen gelernt hast. Wenn du in der Apotheke ein Antiallergikum gegen deinen Heuschnupfen kaufst, besorgst du dir nichts anderes als ein Mittel, dass dem körpereigenen Histamin entgegenwirkt und somit die allergischen Reaktionen wie Juckreiz, rinnende Nase Schwellungen, ect. lindert.

Bei
Kopfschmerzen,
niedrigem Blutdruck,
weichem Stuhl,
Blähungen,
Übelkeit,
schnellem Pulsschlag,
verstopfter Nase oder
Flush
denken allerdings nur die Wenigsten an den Übeltäter Histamin obwohl genau dieser Stoff für all diese Beschwerden verantwortlich sein kann.

Histamin kommt auch in unserer Nahrung vor. Absolute Histaminbomben sind Rotwein, Tomaten, reifer Käse, Schokolade, Sauerkraut und z.B. Dosenthunfisch. Histamin entsteht in diesen Nahrungsmitteln vorzugsweise durch Reifungsprozesse an denen Bakterien beteiligt sind. Wenn wir nun genau diese Lebensmittel zu uns nehmen, wird das Histamin beim Gesunden im Dünndarm durch ein Enzym abgebaut, das den komplizierten Namen Diaminooxidase (oder einfacher DAO) trägt. Bei manchen Menschen, genauer bei 1% der Bevölkerung (also immerhin bei 1 unter 100!), wird Histamin allerdings aus zwei Gründen unzureichend entschärft:

1. die DAO wird unzureichend gebildet oder arbeitet ineffizient, was angeboren, aber auch nur vorübergehend, ausgelöst durch einen Infekt, der Fall sein kann

2. es wäre zwar genug DAO vorhanden, allerdings wird sie von bestimmten Medikamenten, die der Betroffene einnimmt, blockiert.

Sollten Arzneimittel die DAO negativ beeinflussen, liegt es auf der Hand diese Medikamente abzusetzen. Am besten du erkundigst dich bei deinem Arzt oder Apotheker, ob du zur Zeit genau solche Arzneistoffe einnimmst).
Werden allerdings keine Medikamente genommen liegt die Vermutung nahe, dass bestimmte Werkzeuge im Körper fehlen, die eine zufrieden stellende DAO-aktivität ermöglichen. Ein wesentlicher Bestandteil des histamin-abbauenden Enzyms ist Kupfer, als Coach der DAO ist aktiviertes Vitamin B6 zu nennen. Vitamin B2 und Zink wiederum führen B6 in seine aktive Form über. Liegt also eine Unterversorgung von einem oder mehrerer dieser Vitamine und Spurenelemente vor, so könnte eine ausreichende Supplementierung sinnvoll sein. Die Datenlage zu dieser Empfehlung lässt sich zwar nicht ausreichend mit Studien belegen, einen Versuch ist der gezielte Einsatz dieser Werkzeuge jedoch allemal wert. Die eher ernüchternde Alternative dazu heißt nämlich histaminarme Ernährung for ever, was doch eine beträchtliche Einschränkung für Genießer der guten Küche bedeuten würde!

Fischers Fritz, fischt frische Fische!

Einnahmeempfehlungen zu Omega-3-FS

In den letzten beiden Blogs hast du schon einiges über Omega-3-FS und deren Bedeutung für unsere Gesundheit gehört. Was solltest du jedoch konkret beachten, wenn du solche gesunden Fette zu dir nehmen willst:
Grundsätzlich gilt die Regel: mindestens 2x pro Woche EPA und DHA-reiche Fische wie Lachs, Hering, Makrele oder Heilbutt. Auch die zusätzliche Verwendung von Omega-3-FS-haltigen Ölen wie Oliven-, Soja-, Raps- und Leinsamenöl oder Walnüssen wird empfohlen. In den genannten pflanzlichen Ölen liegt die Omega-3-FS als Alpha- Linolensäure vor, aus der sich der Körper selber zwar EPA und DHA herstellen kann, allerdings schafft er dies nur mit einer Umsetzungsrate von 1-4%, weshalb ein paar Walnüsse das Lachsfilet einfach nicht ersetzen können.

2 Aspekte sind jedoch auch zum Thema erhöhter Fischkonsum zu beachten:


1. Fische sind möglicherweise mit Schadstoffen wie

Methylquecksilber,Dioxinen und polychloriertenBiphenylen (PCB), bromierten Flammschutzmitteln oder anderen Umweltgiften aus den Meeren verseucht
(weshalb man auch lieber kleinere Fische aus der Nahrungskette essen sollte. Haie, die in aller Regel ja groß sind, werden aus diesem Grund tatsächlich für Schwangere nicht empfohlen)



2. die Überfischung ist ohnehin schon ein gravierendes Problem und wird durch derartige Empfehlungen noch forciert

Wissenschaftler sind sehr bestrebt, andere Synthesemethoden für EPA und DHA zu entwickeln und so wird DHA mittlerweile auch schon über die Mikroalge Ulkenia gewonnen. Bekannter sind die Quellen aus dem so genannten Krill (kleine Tierchen im Meer die neben Plankton und Algen den Fischen als Nahrung dienen und die die Fische ihrerseits mit EPA und DHA versorgen)

Der Versuch die gesunden Fette über Bakterienkulturen zu gewinnen scheint ebenfalls sehr zukunftsträchtig. Functional Food wie Omega-3-Brot findet sich schon in so manchem Regal und lässt Vegetarierherzen höher schlagen, die gerne auf Fisch verzichten. Lustig finde ich auch das Experiment Hühner mit Leinöl zu füttern, damit ihre Eier reich an Omega-3-FS werden: so kaufen wir also demnächst nicht nur mehr Eier von glücklichen Hühnern sondern auch noch von gut geölten….ob sich allerdings das Reinfarktrisiko oder erhöhte Triglyceridspiegel auch bei den Legehendln senken lassen, kann ich leider nicht beantworten…

Schwangeren und Stillenden wird empfohlen täglich mindestens 200mg EPA/DHA aufzunehmen. Dies lässt sich über ausreichenden Fischkonsum erreichen, fällt allerdings mit geeigneten Supplementen leichter. Fischöl- bzw. Krillölkapseln von verschiedensten Firmen bieten hier eine gute Möglichkeit. Du solltest aber in jedem Fall ein Produkt von bekannten Firmen wählen, bei denen du sicher sein kannst, dass die Fischölquellen von Tieren aus nicht verseuchten Gewässern stammen. Dazu lässt du dich am besten in deiner Apotheke beraten. Die Versorgung des Embryos über die Plazenta wie auch des Säuglings über die Muttermilch ist bewiesen und bringt klare Vorteile.

Für ADHS Patienten oder zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten und Aufmerksamkeit haben sich Kapseln in einer fixen Mischung von EPA:DHA im Verhältnis 3:1 als sinnvoll erwiesen. Equazen, das man in Kapselform oder für Kinder in Kaudragees einnehmen kann wäre als Beispiel zu nennen. Die Kaudragees schmecken nach künstlichen „Erdbeergummibärli“ mit Fischgeschmack sobald man die Hülle zerbeißt. Klingt grausig, allerdings gewöhnt man sich mit der Zeit wirklich an diese schräge Komposition und Kinder akzeptieren die Geschmackskreation meistens einwandfrei. Auch Burgerstein hat neuerdings ein Präparat in Kapselform auf den Markt gebracht. Der Vorteil ist, dass es weitaus günstiger ist, allerdings ist es auch höher dosiert, sodass 4 Erdbeer-Fisch-Kaudragees 1 Burgerstein- Kapsel entsprechen und somit kleine Kinder womöglich zuviel des Guten abbekommen. Gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall und unangenehmes Aufstoßen könnten die Folge sein.

Um das Reinfarktrisiko zu senken, bzw. bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit sind Mengen von 0,5 bis 1.0g EPA/DHA und mehr notwendig. Die individuelle Dosierung besprichst du aber in diesem Fall am besten mit deinem Arzt oder Apotheker. Es kommt nämlich auch darauf an, ob du noch zusätzlich Blutverdünner nehmen musst oder ob du Diabetiker bist. Auch ein erhöhter Triglyceridspiegel fließt in die Dosierungsempfehlung mit hinein. Als Präparat wäre Omacor zu nennen, das sich bereits seit einigen Jahren auf dem Markt befindet.

Genannte Präparate sind sicher nicht die einzig Guten am Markt und werden nur der Einfachheit halber genannt. Es gibt schon eine Fülle anderer ausgezeichneter Omega-3-FS- Präparate. Jedenfalls sollten die Kapseln über einen ausreichenden Vitamin E-Gehalt oder andere effektive Antioxidantien verfügen, denn nur dadurch ist gewährleistet, dass die enthaltenen Fette nicht ranzig werden, bevor du sie schluckst.Über das jeweilige Preis/Leistungsverhältnis lässt du dich am besten in deiner Apotheke beraten. Du wirst allerdings generell feststellen, dass qualitativ hochwertig Produkte nicht allzu billig sind. Unsere Gesundheit darf aber nun mal nichts kosten, oder? Es geht ja schließlich nicht um unser geliebtes Auto oder neue Markenschuhe sondern NUR um uns selbst!

Deine Zedrus