Sauer macht nicht immer lustig!
Eingestellt von
Zedrus
on Dienstag, 9. Februar 2010
Back again!
Nach langer Pause packt mich wieder einmal das Schreibefieber!
Die Weihnachtskekse sind sicher schon längst alle aufgegessen. Zu Silvester hast du dann womöglich mit Sekt und Co noch einmal so richtig auf den Putz gehauen um dann gleich am nächsten Tag bitter zu bereuen, dass du die letzte Zeit einfach zu viel gefressen hast und - für alle Raucher unter uns- geraucht hast wie ein Schlot. Doch alle Vorsätze sind schon wieder dahin, man kann ja gar nicht anders: die Faschingszeit wäre doch nur halb so schön ohne unsere kleinen Laster wie Alkohol, Zigaretten, Heringsschmaus, Faschingskrapfen…….
Wer in ein paar Tagen auch diese harte Bürde hinter sich gebracht hat, sollte allerdings wieder einmal an seinen Körper denken. In den nächsten Artikeln wirst du einiges über Entschlacken, Entgiften und auch Abnehmen hören. Heute widmen wir uns allerdings zunächst einem akuten Problem, dass dieser Tage vielen, vielen Menschen Unwohlsein bereitet: Magenübersäuerung.
Unser Magen leistet täglich ein ganzes Stück Arbeit für uns. Ist das Wienerschnitzerl, meist zu kurz gekaut, erst einmal geschluckt, rutscht es über die Speiseröhre direkt in unseren Magen. Dort wird das Schnitzel schon mal für den Dünndarm vorbeireitet, wo dann die eigentliche Aufnahme der wichtigen Nahrungsbestandteile erfolgt. Unser Magen produziert für diese Vorverdauung Magensäure. Diese Magensäure ist sehr wichtig, weil sie z.B. hilft die eingetroffene Nahrung aufzuspalten, Enzyme zu aktivieren und Bakterien abzutöten Damit die aggressive Säure dem Magen allerdings selbst nichts anhaben kann besitzt er einen
1. mechanischen Schutz: eine ganz besonders säurefeste Schleimhaut, die mit einer eigenen Schleimschicht umzogen ist In dieser Schleimschicht befinden sich raffinierter Weise der
2. chemische Schutz: basische Bicarbonatteilchen, die eindringende Säure sofort neutralisieren
3. hormonaler Schutz: Sollte die Magenschleimhaut allerdings doch leicht lädiert worden sein, ist es wichtig, dass sie schnell repariert wird. Neue gesunde Zellen müssen rasch nachwachsen und wieder ausreichend geschützt werden. Dabei hilft dem Magen das Gewebshormon Prostaglandin, das sowohl die Durchblutung der Schleimhaut wie auch die Schleim- und Bicarbonatsekretion fördert, die Säureausschüttung jedoch hemmt.
Damit der Mageninhalt nicht nach oben in die ungeschützte Speiseröhre zurückfließen kann, gibt es noch einen eigenen Schließmuskel den Sphinkter, der also dafür sorgt, dass auch alles im Magen bleibt was einmal geschluckt wurde und in die richtige Richtung zum Darm hin weiter transportiert wird. So weit so gut!
Abgesehen von dem ständigen Stress dem wir uns aussetzen und der die Entstehung von säurebedingten Beschwerden verstärkt, belasten wir unseren tapferen Magen allgemein häufig über seine Belastbarkeitsgrenzen hinaus. Wo wir nun wieder bei Weihnachtskeksen, Silvesterparties und Heringsschmaus angekommen wären: Zu viel Fett und Zucker erhöhen die Säureproduktion und verringern die Schließkraft des Sphinkters, was übrigens auch durch zu hastiges Essen und zu geringes Kauen ausgelöst wird. Alkohol, Kaffe und Nikotin beeinträchtigen die Funktion des Schließmuskels ebenso, was dazu führt, dass Teile des Mageninhaltes nach oben in die Speiseröhre gelangen und dort zu Sodbrennen oder zur äußerst unangenehmen Refluxösophagitis führen. Jeder, der von dieser Erkrankung betroffen ist, weiß dass sie mindestens so hartnäckig ist, wie das Wort kompliziert. Unbehandelt bilden sich zunächst Läsionen in der Speiseröhre, die letztendlich allerdings auch zu einem Speiseröhrenkrebs führen können. Auch Übergewicht wirkt sich negativ aus, weil die Speckschwarte am Bauch nun mal nicht nur als Rettungsring dient sondern leider auch den Druck in der Bauchhöhle erhöht und somit auch wieder ein Hochsteigen des ätzenden Säure-Wienerschnitzel-Gemisches begünstigt. Müssen dann womöglich auch noch bestimmte Arzneimittel wie Diclofenac, Cortison oder bestimmte Antibiotika genommen werden ist jedenfalls höchste Vorsicht geboten.
Was kannst du nun aber gegen das ständige Sodbrennen, die Magenschmerzen, Völlegefühl,….unternehmen. Generell sollte bei bereits lange andauernden Schmerzen, Schmerzen die akut aber sehr heftig auftreten, Schluckbeschwerden, starkem Erbrechen, ungewollter Gewichtsabnahme, Blut im Stuhl immer ein Arzt konsultiert werden!
Ansonsten helfen oft schon allgemeine Maßnahmen wie: mehrere kleine Portionen anstelle einer großen pro Tag, letzte Mahlzeit mindestens 2 Stunden vor dem Schlafengehen, nicht zu fett, nicht zu süß, wenig Kaffe, Alkohol und Zigaretten, Kopf beim Schlafen hochlagern, Gewicht reduzieren und möglichst wenig stressen. Sollte das eine oder andere für dich halt doch nicht so leicht durchführbar sein gibt es noch Hilfe aus der Apotheke:
1. basische Präparate wie Basenpulver, Basentabletten oder basische Lutschtabletten: Vorteil dieser Form ist, dass es eine recht preisgünstige Variante ist, die auch rasch wirkt. Der Nachteil besteht sicher darin, dass die Wirkung nicht allzu lange anhält, manchmal sogar durch Gegenregulation des Magens, der auf die basische Ladung hin noch mehr Säure produziert, ins Gegenteil kippen kann.
2. So genannte Schichtgitter-Antazida sind schon ein wenig schlauer und auch in Form von Tabletten oder Gels, die man meist unverdünnt einnimmt, am Markt. Es wird jeweils nur soviel Base aus der Matrix herausgelöst, wie Säure im Überschuss vorhanden ist. Trotzdem ist auch hier die Wirkung nicht sehr lange und das Übel wird auch hierbei nicht an der Wurzel gepackt.
3. Schleimhautschutzpräparate, die sich wie ein Film um die Magenschleimhaut oder die Speiseröhre legen, je nachdem, ob man sie vor oder nach dem Essen einnimmt sind teilweise sehr beliebt, aber auch hier wird nur eine Linderung erzielt.
4. H2-Blocker hemmen Histaminrezeptoren in bestimmten Magenzellen und bewirken damit schon eine recht passable Hemmung der Säurefreisetzung. Bei manchen Wirkstoffen dieser Vertreter muss man allerdings Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beachten und wenn schon denn schon dann
5. Protonenpumpenhemmer: sie sind sicherlich die im Moment beliebtesten Wirkstoffe zur Behandlung von übermäßiger Säurefreisetzung im Magen und ihren Folgen. Sie blockieren direkt die Säurepumpen und durch ihre lange Wirkdauer kann man mit nur 1 Tablette täglich das Beschwerdebild gut unter Kontrolle bringen. Nachteil ist meines Erachtens der hohe Preis und auch die Tatsache, dass wir wieder einmal lieber eine kleine Tablette schlucken und so weiter machen wie bisher. Anstatt unsere Lebensgewohnheiten einmal zu überdenken und z.B. am Fastentag Aschermittwoch einmal richtig fasten, vertilgen wir schon wieder eine fette Portion Heringsschmaus.
Jeder Wirkstoff, auch wenn er noch so gut hilft, hat auch seine Schattenseiten und solange man durch ein wenig Selbstdisziplin Tabletten vermeiden kann, sollte man die Chance auch nutzen, denn irgendwann ist es zu spät!
Nach langer Pause packt mich wieder einmal das Schreibefieber!
Die Weihnachtskekse sind sicher schon längst alle aufgegessen. Zu Silvester hast du dann womöglich mit Sekt und Co noch einmal so richtig auf den Putz gehauen um dann gleich am nächsten Tag bitter zu bereuen, dass du die letzte Zeit einfach zu viel gefressen hast und - für alle Raucher unter uns- geraucht hast wie ein Schlot. Doch alle Vorsätze sind schon wieder dahin, man kann ja gar nicht anders: die Faschingszeit wäre doch nur halb so schön ohne unsere kleinen Laster wie Alkohol, Zigaretten, Heringsschmaus, Faschingskrapfen…….
Wer in ein paar Tagen auch diese harte Bürde hinter sich gebracht hat, sollte allerdings wieder einmal an seinen Körper denken. In den nächsten Artikeln wirst du einiges über Entschlacken, Entgiften und auch Abnehmen hören. Heute widmen wir uns allerdings zunächst einem akuten Problem, dass dieser Tage vielen, vielen Menschen Unwohlsein bereitet: Magenübersäuerung.
Unser Magen leistet täglich ein ganzes Stück Arbeit für uns. Ist das Wienerschnitzerl, meist zu kurz gekaut, erst einmal geschluckt, rutscht es über die Speiseröhre direkt in unseren Magen. Dort wird das Schnitzel schon mal für den Dünndarm vorbeireitet, wo dann die eigentliche Aufnahme der wichtigen Nahrungsbestandteile erfolgt. Unser Magen produziert für diese Vorverdauung Magensäure. Diese Magensäure ist sehr wichtig, weil sie z.B. hilft die eingetroffene Nahrung aufzuspalten, Enzyme zu aktivieren und Bakterien abzutöten Damit die aggressive Säure dem Magen allerdings selbst nichts anhaben kann besitzt er einen
1. mechanischen Schutz: eine ganz besonders säurefeste Schleimhaut, die mit einer eigenen Schleimschicht umzogen ist In dieser Schleimschicht befinden sich raffinierter Weise der
2. chemische Schutz: basische Bicarbonatteilchen, die eindringende Säure sofort neutralisieren
3. hormonaler Schutz: Sollte die Magenschleimhaut allerdings doch leicht lädiert worden sein, ist es wichtig, dass sie schnell repariert wird. Neue gesunde Zellen müssen rasch nachwachsen und wieder ausreichend geschützt werden. Dabei hilft dem Magen das Gewebshormon Prostaglandin, das sowohl die Durchblutung der Schleimhaut wie auch die Schleim- und Bicarbonatsekretion fördert, die Säureausschüttung jedoch hemmt.
Damit der Mageninhalt nicht nach oben in die ungeschützte Speiseröhre zurückfließen kann, gibt es noch einen eigenen Schließmuskel den Sphinkter, der also dafür sorgt, dass auch alles im Magen bleibt was einmal geschluckt wurde und in die richtige Richtung zum Darm hin weiter transportiert wird. So weit so gut!
Abgesehen von dem ständigen Stress dem wir uns aussetzen und der die Entstehung von säurebedingten Beschwerden verstärkt, belasten wir unseren tapferen Magen allgemein häufig über seine Belastbarkeitsgrenzen hinaus. Wo wir nun wieder bei Weihnachtskeksen, Silvesterparties und Heringsschmaus angekommen wären: Zu viel Fett und Zucker erhöhen die Säureproduktion und verringern die Schließkraft des Sphinkters, was übrigens auch durch zu hastiges Essen und zu geringes Kauen ausgelöst wird. Alkohol, Kaffe und Nikotin beeinträchtigen die Funktion des Schließmuskels ebenso, was dazu führt, dass Teile des Mageninhaltes nach oben in die Speiseröhre gelangen und dort zu Sodbrennen oder zur äußerst unangenehmen Refluxösophagitis führen. Jeder, der von dieser Erkrankung betroffen ist, weiß dass sie mindestens so hartnäckig ist, wie das Wort kompliziert. Unbehandelt bilden sich zunächst Läsionen in der Speiseröhre, die letztendlich allerdings auch zu einem Speiseröhrenkrebs führen können. Auch Übergewicht wirkt sich negativ aus, weil die Speckschwarte am Bauch nun mal nicht nur als Rettungsring dient sondern leider auch den Druck in der Bauchhöhle erhöht und somit auch wieder ein Hochsteigen des ätzenden Säure-Wienerschnitzel-Gemisches begünstigt. Müssen dann womöglich auch noch bestimmte Arzneimittel wie Diclofenac, Cortison oder bestimmte Antibiotika genommen werden ist jedenfalls höchste Vorsicht geboten.
Was kannst du nun aber gegen das ständige Sodbrennen, die Magenschmerzen, Völlegefühl,….unternehmen. Generell sollte bei bereits lange andauernden Schmerzen, Schmerzen die akut aber sehr heftig auftreten, Schluckbeschwerden, starkem Erbrechen, ungewollter Gewichtsabnahme, Blut im Stuhl immer ein Arzt konsultiert werden!
Ansonsten helfen oft schon allgemeine Maßnahmen wie: mehrere kleine Portionen anstelle einer großen pro Tag, letzte Mahlzeit mindestens 2 Stunden vor dem Schlafengehen, nicht zu fett, nicht zu süß, wenig Kaffe, Alkohol und Zigaretten, Kopf beim Schlafen hochlagern, Gewicht reduzieren und möglichst wenig stressen. Sollte das eine oder andere für dich halt doch nicht so leicht durchführbar sein gibt es noch Hilfe aus der Apotheke:
1. basische Präparate wie Basenpulver, Basentabletten oder basische Lutschtabletten: Vorteil dieser Form ist, dass es eine recht preisgünstige Variante ist, die auch rasch wirkt. Der Nachteil besteht sicher darin, dass die Wirkung nicht allzu lange anhält, manchmal sogar durch Gegenregulation des Magens, der auf die basische Ladung hin noch mehr Säure produziert, ins Gegenteil kippen kann.
2. So genannte Schichtgitter-Antazida sind schon ein wenig schlauer und auch in Form von Tabletten oder Gels, die man meist unverdünnt einnimmt, am Markt. Es wird jeweils nur soviel Base aus der Matrix herausgelöst, wie Säure im Überschuss vorhanden ist. Trotzdem ist auch hier die Wirkung nicht sehr lange und das Übel wird auch hierbei nicht an der Wurzel gepackt.
3. Schleimhautschutzpräparate, die sich wie ein Film um die Magenschleimhaut oder die Speiseröhre legen, je nachdem, ob man sie vor oder nach dem Essen einnimmt sind teilweise sehr beliebt, aber auch hier wird nur eine Linderung erzielt.
4. H2-Blocker hemmen Histaminrezeptoren in bestimmten Magenzellen und bewirken damit schon eine recht passable Hemmung der Säurefreisetzung. Bei manchen Wirkstoffen dieser Vertreter muss man allerdings Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beachten und wenn schon denn schon dann
5. Protonenpumpenhemmer: sie sind sicherlich die im Moment beliebtesten Wirkstoffe zur Behandlung von übermäßiger Säurefreisetzung im Magen und ihren Folgen. Sie blockieren direkt die Säurepumpen und durch ihre lange Wirkdauer kann man mit nur 1 Tablette täglich das Beschwerdebild gut unter Kontrolle bringen. Nachteil ist meines Erachtens der hohe Preis und auch die Tatsache, dass wir wieder einmal lieber eine kleine Tablette schlucken und so weiter machen wie bisher. Anstatt unsere Lebensgewohnheiten einmal zu überdenken und z.B. am Fastentag Aschermittwoch einmal richtig fasten, vertilgen wir schon wieder eine fette Portion Heringsschmaus.
Jeder Wirkstoff, auch wenn er noch so gut hilft, hat auch seine Schattenseiten und solange man durch ein wenig Selbstdisziplin Tabletten vermeiden kann, sollte man die Chance auch nutzen, denn irgendwann ist es zu spät!
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