Histaminintoleranz

Histamin ist ein körpereigener Stoff, den du vielleicht schon im Zusammenhang mit Allergien kennen gelernt hast. Wenn du in der Apotheke ein Antiallergikum gegen deinen Heuschnupfen kaufst, besorgst du dir nichts anderes als ein Mittel, dass dem körpereigenen Histamin entgegenwirkt und somit die allergischen Reaktionen wie Juckreiz, rinnende Nase Schwellungen, ect. lindert.

Bei
Kopfschmerzen,
niedrigem Blutdruck,
weichem Stuhl,
Blähungen,
Übelkeit,
schnellem Pulsschlag,
verstopfter Nase oder
Flush
denken allerdings nur die Wenigsten an den Übeltäter Histamin obwohl genau dieser Stoff für all diese Beschwerden verantwortlich sein kann.

Histamin kommt auch in unserer Nahrung vor. Absolute Histaminbomben sind Rotwein, Tomaten, reifer Käse, Schokolade, Sauerkraut und z.B. Dosenthunfisch. Histamin entsteht in diesen Nahrungsmitteln vorzugsweise durch Reifungsprozesse an denen Bakterien beteiligt sind. Wenn wir nun genau diese Lebensmittel zu uns nehmen, wird das Histamin beim Gesunden im Dünndarm durch ein Enzym abgebaut, das den komplizierten Namen Diaminooxidase (oder einfacher DAO) trägt. Bei manchen Menschen, genauer bei 1% der Bevölkerung (also immerhin bei 1 unter 100!), wird Histamin allerdings aus zwei Gründen unzureichend entschärft:

1. die DAO wird unzureichend gebildet oder arbeitet ineffizient, was angeboren, aber auch nur vorübergehend, ausgelöst durch einen Infekt, der Fall sein kann

2. es wäre zwar genug DAO vorhanden, allerdings wird sie von bestimmten Medikamenten, die der Betroffene einnimmt, blockiert.

Sollten Arzneimittel die DAO negativ beeinflussen, liegt es auf der Hand diese Medikamente abzusetzen. Am besten du erkundigst dich bei deinem Arzt oder Apotheker, ob du zur Zeit genau solche Arzneistoffe einnimmst).
Werden allerdings keine Medikamente genommen liegt die Vermutung nahe, dass bestimmte Werkzeuge im Körper fehlen, die eine zufrieden stellende DAO-aktivität ermöglichen. Ein wesentlicher Bestandteil des histamin-abbauenden Enzyms ist Kupfer, als Coach der DAO ist aktiviertes Vitamin B6 zu nennen. Vitamin B2 und Zink wiederum führen B6 in seine aktive Form über. Liegt also eine Unterversorgung von einem oder mehrerer dieser Vitamine und Spurenelemente vor, so könnte eine ausreichende Supplementierung sinnvoll sein. Die Datenlage zu dieser Empfehlung lässt sich zwar nicht ausreichend mit Studien belegen, einen Versuch ist der gezielte Einsatz dieser Werkzeuge jedoch allemal wert. Die eher ernüchternde Alternative dazu heißt nämlich histaminarme Ernährung for ever, was doch eine beträchtliche Einschränkung für Genießer der guten Küche bedeuten würde!

Fischers Fritz, fischt frische Fische!

Einnahmeempfehlungen zu Omega-3-FS

In den letzten beiden Blogs hast du schon einiges über Omega-3-FS und deren Bedeutung für unsere Gesundheit gehört. Was solltest du jedoch konkret beachten, wenn du solche gesunden Fette zu dir nehmen willst:
Grundsätzlich gilt die Regel: mindestens 2x pro Woche EPA und DHA-reiche Fische wie Lachs, Hering, Makrele oder Heilbutt. Auch die zusätzliche Verwendung von Omega-3-FS-haltigen Ölen wie Oliven-, Soja-, Raps- und Leinsamenöl oder Walnüssen wird empfohlen. In den genannten pflanzlichen Ölen liegt die Omega-3-FS als Alpha- Linolensäure vor, aus der sich der Körper selber zwar EPA und DHA herstellen kann, allerdings schafft er dies nur mit einer Umsetzungsrate von 1-4%, weshalb ein paar Walnüsse das Lachsfilet einfach nicht ersetzen können.

2 Aspekte sind jedoch auch zum Thema erhöhter Fischkonsum zu beachten:


1. Fische sind möglicherweise mit Schadstoffen wie

Methylquecksilber,Dioxinen und polychloriertenBiphenylen (PCB), bromierten Flammschutzmitteln oder anderen Umweltgiften aus den Meeren verseucht
(weshalb man auch lieber kleinere Fische aus der Nahrungskette essen sollte. Haie, die in aller Regel ja groß sind, werden aus diesem Grund tatsächlich für Schwangere nicht empfohlen)



2. die Überfischung ist ohnehin schon ein gravierendes Problem und wird durch derartige Empfehlungen noch forciert

Wissenschaftler sind sehr bestrebt, andere Synthesemethoden für EPA und DHA zu entwickeln und so wird DHA mittlerweile auch schon über die Mikroalge Ulkenia gewonnen. Bekannter sind die Quellen aus dem so genannten Krill (kleine Tierchen im Meer die neben Plankton und Algen den Fischen als Nahrung dienen und die die Fische ihrerseits mit EPA und DHA versorgen)

Der Versuch die gesunden Fette über Bakterienkulturen zu gewinnen scheint ebenfalls sehr zukunftsträchtig. Functional Food wie Omega-3-Brot findet sich schon in so manchem Regal und lässt Vegetarierherzen höher schlagen, die gerne auf Fisch verzichten. Lustig finde ich auch das Experiment Hühner mit Leinöl zu füttern, damit ihre Eier reich an Omega-3-FS werden: so kaufen wir also demnächst nicht nur mehr Eier von glücklichen Hühnern sondern auch noch von gut geölten….ob sich allerdings das Reinfarktrisiko oder erhöhte Triglyceridspiegel auch bei den Legehendln senken lassen, kann ich leider nicht beantworten…

Schwangeren und Stillenden wird empfohlen täglich mindestens 200mg EPA/DHA aufzunehmen. Dies lässt sich über ausreichenden Fischkonsum erreichen, fällt allerdings mit geeigneten Supplementen leichter. Fischöl- bzw. Krillölkapseln von verschiedensten Firmen bieten hier eine gute Möglichkeit. Du solltest aber in jedem Fall ein Produkt von bekannten Firmen wählen, bei denen du sicher sein kannst, dass die Fischölquellen von Tieren aus nicht verseuchten Gewässern stammen. Dazu lässt du dich am besten in deiner Apotheke beraten. Die Versorgung des Embryos über die Plazenta wie auch des Säuglings über die Muttermilch ist bewiesen und bringt klare Vorteile.

Für ADHS Patienten oder zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten und Aufmerksamkeit haben sich Kapseln in einer fixen Mischung von EPA:DHA im Verhältnis 3:1 als sinnvoll erwiesen. Equazen, das man in Kapselform oder für Kinder in Kaudragees einnehmen kann wäre als Beispiel zu nennen. Die Kaudragees schmecken nach künstlichen „Erdbeergummibärli“ mit Fischgeschmack sobald man die Hülle zerbeißt. Klingt grausig, allerdings gewöhnt man sich mit der Zeit wirklich an diese schräge Komposition und Kinder akzeptieren die Geschmackskreation meistens einwandfrei. Auch Burgerstein hat neuerdings ein Präparat in Kapselform auf den Markt gebracht. Der Vorteil ist, dass es weitaus günstiger ist, allerdings ist es auch höher dosiert, sodass 4 Erdbeer-Fisch-Kaudragees 1 Burgerstein- Kapsel entsprechen und somit kleine Kinder womöglich zuviel des Guten abbekommen. Gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall und unangenehmes Aufstoßen könnten die Folge sein.

Um das Reinfarktrisiko zu senken, bzw. bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit sind Mengen von 0,5 bis 1.0g EPA/DHA und mehr notwendig. Die individuelle Dosierung besprichst du aber in diesem Fall am besten mit deinem Arzt oder Apotheker. Es kommt nämlich auch darauf an, ob du noch zusätzlich Blutverdünner nehmen musst oder ob du Diabetiker bist. Auch ein erhöhter Triglyceridspiegel fließt in die Dosierungsempfehlung mit hinein. Als Präparat wäre Omacor zu nennen, das sich bereits seit einigen Jahren auf dem Markt befindet.

Genannte Präparate sind sicher nicht die einzig Guten am Markt und werden nur der Einfachheit halber genannt. Es gibt schon eine Fülle anderer ausgezeichneter Omega-3-FS- Präparate. Jedenfalls sollten die Kapseln über einen ausreichenden Vitamin E-Gehalt oder andere effektive Antioxidantien verfügen, denn nur dadurch ist gewährleistet, dass die enthaltenen Fette nicht ranzig werden, bevor du sie schluckst.Über das jeweilige Preis/Leistungsverhältnis lässt du dich am besten in deiner Apotheke beraten. Du wirst allerdings generell feststellen, dass qualitativ hochwertig Produkte nicht allzu billig sind. Unsere Gesundheit darf aber nun mal nichts kosten, oder? Es geht ja schließlich nicht um unser geliebtes Auto oder neue Markenschuhe sondern NUR um uns selbst!

Deine Zedrus