Von „Ende-3-Fettsäuren“ und vom Geheimnis der EPAs und DHAs
Wie vielfältig Omega-3-FS sind, hast du vielleicht schon in meinem letzten Beitrag gelesen. Was aber sind nun diese ominösen Fette? Fette werden nach ihrem chemischen Aussehen eingeteilt. Butter, Schweineschmalz und die meisten in der Nahrungsmittelindustrie verwendete Öle, die wir übers Essen zu uns nehmen sind so genannte gesättigte Fette. Gesättigte Fettsäure heißt nun aber nicht etwa, dass das Schwein vor dem Schlachten satt war, sondern kommt aus der Chemie und bezieht sich auf die Kohlenstoffteilchen im Fett: diese sind, wie es Chemiker formulieren satt! (Kohlenstoffteilchen brauchen um satt zu sein 4 Bindungspartner und mit jedem dieser Partner ist der Kohlenstoff über eine einzelne Bindungsbrücke verbunden).

Abgesehen davon, dass diese gesättigten FS unser Körper auch selber herstellen kann, schaden sie uns mehr als sie uns nutzen: hoher Triglyceridspiegel, hohes Cholesterin, Gefäßverengungen, dickes Blut und leider auch dicker Bauch sind nur einige Konsequenzen von zu hohem falschen Fettkonsum.

Was aber sind nun Omega-3-FS? Es handelt sich um essentielle Fette, das heißt, wir können sie selber nicht ausreichend herstellen, wie es z.B. der Fisch kann, brauchen sie aber unbedingt, damit unser Körper einwandfrei funktionieren kann. Weil einige Kohlenstoffteilchen in diesen Fetten nicht 4 Bindungspartner haben sondern nur 3, werden sie als ungesättigt bezeichnet. Weil der Kohlenstoff nun aber eine Hand frei hat, bildet er eine doppelte Bindungsbrücke zu einem Nachbarn aus. Gibt es mehrere solcher Doppelbindungen spricht man von mehrfach ungesättigten FS oder auch PUFAs. Zu diesen gehören auch unsere Omega-3-FS.
Fette muss man sich wie lange Ketten vorstellen, in denen Kohlenstoffteilchen aneinandergekettet sind. Chemisch charakteristisch ist nun, dass diese Fette eine Doppelbindung am dritten Kohlenstoffatom, gezählt vom Ende der Kette, aufweisen. Weil sich „Ende-3-FS“ nicht allzu professionell anhört, hat man im griechischen Wortschatz gewühlt und anstelle des Wortes „Ende“ das gleichbedeutende „Omega“ eingesetzt. Und schon haben wir sie, unsere Omega-3-FS! Aber halt, nicht so schnell: eine Feinheit fehlt noch: Nachdem es nicht nur eine Omega-3-FS gibt, muss man noch weitere Unterteilungen treffen. Hierbei schlagen die Herzen all jener höher, die sich mit lateinischen Mörderbegriffen die Alltagssprache aufpeppen wollen: EPA und DHA, wie man oft auf Fischölpräparaten lesen kann und gleichsam die beiden wichtigsten Vertreter, stehen für Eicosapentaensäure (11 Kohlenstoffe, 5 Doppelbindungen, letzte Doppelbindung vom Ende her gezählt am 3. Kohlenstoff) und Docosahexaensäure (12 Kohlenstoffe, 6 Doppelbindungen, letzte Doppelbindung vom Ende her gezählt am 3. Kohlenstoff). Kurz und bündig liegt das Geheimnis der Buchstabensuppe also im chemischen Aussehen. Es ist deshalb so wichtig auf EPAs und DHAs zu achten, denn nur diese haben die gewünschten Effekte. Die Angabe „enthält Fischöl“ ist unzureichend, weil es auch bei Fischen unterschiedliche Ölqualitäten gibt und eben nur ein hoher Anteil an EPA und DHA wirksam ist.

Du hast jetzt schon ein gutes Basiswissen über Omega-3-FS. Welche Präparate in welchem Mischungsverhältnis EPA/DHA und in welcher Konzentration am besten wann und wie genommen werden sollten, erfährst du im nächsten Blog.



Sei gegrüßt oder besser SALVE!

Deine Zedrus
Es begann mit den Eskimos - die Geschichte über die Omega-3-Fettsäuren

Angefangen hat die Erfolgsgeschichte der Omega-3-Fettsäuren (FS) 1944, als Wissenschaftler erkannten, dass kanadisch Inuits sehr selten an Herz-Kreislauferkrankungen leiden. Es dauerte nicht lange bis sich herausstellte, dass der Verzehr von großen Mengen Kaltwasserfisch (durchschnittlich 100g täglich) dafür verantwortlich zu sein schien. Als „das Gesunde“ am Fisch wiederum entpuppte sich das Fischöl, das anders als das Fett unseres allseits beliebten Schweinebratens, positive Effekte auf unseren Körper ausübt.

Mittlerweile hat sich das Wirkungsspektrum dieser Fette enorm ausgedehnt und so gelten heute folgende Einsatzbereiche als sinnvoll:

Kardiovaskuläre Erkrankungen: vor allem das Reinfarktrisiko und der plötzliche Herztod können deutlich gesenkt werden: Blutdrucksenkung, Gefäßerweiterung und Thrombozytenaggregationshemmung (das Zusammenkleben von Blutplättchen, die kleine Klumpen bilden und Gefässverlegungen bewirken können) tragen Sorge dafür. Die antiarrhytmische Wirkung dürfte für die ausgeprägte Verringerung von »plötzlichem Herztod« und tödlich verlaufendem Herzinfarkt hauptverantwortlich sein

Erhöhter Triglyceridspiegel: eine deutliche Senkung von erhöhten Triglyceriden ist bewiesen, die Beeinflussung des Cholesterinspiegels ist jedoch mäßig: das gute HDL wird kaum erhöht und das schlechte LDL kaum gesenkt.

Rheumatische bzw. entzündliche Erkrankungen: wenn wir Schmerzmittel nehmen wirken diese meistens (je nach Wirkstoff) über eine Blockade von körpereigenen Stoffen, die Entzündungen in unserem Körper auslösen. Es handelt sich hierbei um die songenannten Prostaglandine: Diese Prostaglandine (im speziellen PEG3) können auch mit Omega-3-Fettsäuren beeinflusst werden. Eine deutliche Reduktion der notwendigen Schmerzmittel und damit eine Senkung der oft unerwünschten Nebenwirkungen sind durchaus willkommene Effekte

 Gedächtnis und Konzentrationsstörungen: bereits Schwangeren wird empfohlen, während der Schwangerschaft Omega-3-FS zu sich zu nehmen, um die geistige Entwicklung des Kindes zu fördern. Kinder und Erwachsene, die unter Konzentrationsschwierigkeiten leiden und sogar ADHS- Patienten sollten regelmässig Omega-3-FS konsumieren. Mit dieser Empfehlung wagt man sich in unsichere Gewässer, denn eine wirkungsvolle Steigerung der Denkleistung ist allgemein sehr umstritten. Auch der Einsatz bei ADHS zur Verbesserung von bestimmten Hirnströmen ist sicher noch nicht völlig ausdiskutiert. Dennoch erscheint mir bei entsprechend schlechter Ernährung ein Fischölsupplement sinnvoller als so manch andere Empfehlung. Zudem könnte meines Erachtens dem einen oder anderen Kind Ritalin bzw. Concerta, das von manchen (nicht allen!) Ärzten meines Erachtens viel zu leichtsinnig verordnet wird, erspart bleiben. Ritalin und Co haben ihre Berechtigung, sollten aber mit höchster Sorgfalt verordnet werden.

Welche Fische nun sehr reich an diesem goldenen Öl sind bzw. in welcher Form du sonst noch Omega-3-FS zu dir nehmen kannst und worauf du generell achten solltest, erfährst du im nächsten Blog.

In diesem Sinne hoffe ich, du schaust bald wieder bei mir rein und es gibt bei dir bald wieder mal Fisch!

Guten Appetit wünscht dir
deine Zedrus
Kampf den Herpesviren
Eine Kundin kommt zu mir und klagt über eine schlimme Erkältung. Sie fühlt sich hundeelend, hat einen furchtbaren Schnupfen und als Draufgabe ist ihr über Nacht eine prachtvolle Fieberblase an der Lippe entstanden; In der Nase kribbelt es auch schon so verdächtig! „Das hat mir noch gefehlt“, sagt sie genervt; „in letzter Zeit habe ich aber ohnehin sehr oft Fieberblasen und ich hab das Gefühl mein Immunsystem lässt mich auch immer häufiger im Stich!“

Fieberblasen entstehen durch Herpesviren. Einmal vom Körper aufgeschnappt wird man sie nicht mehr los. Die Herpesviren ruhen still in uns bis wir uns schwächen und das Immunsystem den Viren nicht mehr ausreichend Parole bieten kann. Die Abheilung der meist schmerzhaften Bläschen kann mit diversen Fieberblasencremen, Zinkpasten oder Pflastern beschleunigt werden (für das für dich am besten geeignete Präparat lässt du dich am besten in deiner Apotheke beraten). Bei sehr häufigem Auftreten kann auch mit speziellen Virus- bekämpfenden Medikamenten, die der Arzt verschreiben kann, eingegriffen werden.
Dies ist manchmal auch wirklich empfehlenswert, wenn die Fieberblasen sehr massiv ausfallen.

Da du aber vielleicht schon gemerkt hast, dass ich in vielen Fällen auf Nährstoffe vertraue, die unserem Körper eigen sind, lautet meine Empfehlung folgender Maßen:

Lysin: 2Kapseln morgens, 2 mittags und 2 abends wenn möglich mindestens eine halbe Stunde vor dem Essen bis die Fieberblase(n) sich zurückgebildet hat(haben) und dann reduzieren auf 2x1 pro Tag über ein Monat hindurch

Lysin reduziert Arginin, das für die Herpesvirusversorgung notwendig ist und bewirkt somit eine Aushungerung der Viren und stärkt außerdem dein Immunsystem

Vitamin C: 2x 500mg retardiertes Vitamin C bis die Fieberblase sich zurückgebildet hat und dann reduzieren auf 1x1 pro Tag, ein gestärktes Immunsystem drängt die Viren wieder zurück

Zink: 2x 15mcg bis die Fieberblase sich zurückgebildet hat und dann reduzieren auf 1x1 pro Tag, auch lokal auf die Bläschen aufgetragen, wirkt Zink einer Abheilung beschleunigend entgegen.

Bis bald
deine Zedrus




Dass Vitamin C Immunsystem stimulierend wirken kann ist allseits bekannt. Der Einsatz von Ascorbinsäure bei Allergien hingegen ist jedoch noch nicht so geläufig. Tatsächlich besitzt der König unter den Vitaminen Eigenschaften, die den Übeltäter einer allergischen Reaktion, das Histamin, reduzieren. Histamin wird im Körper in eigenen Zellen, den Mastzellen, gespeichert. Erst ein aufplatzen dieser Zellen, führt zu einer Histaminliberation. Vitamin C stabilisert die Zellwand der Mastzellen, verringert somit die Histaminausschüttung und auch die allergische Reaktion. So kann die tägliche Einnahme von 2g Ascorbinsäure schon nach kurzer Zeit Juckreiz, Rötung, Schwellung und weitere histamininduzierte Reaktionen lindern

COPD- ein "Geschenk" an Raucher

Als ich mich heute von einer Bergtour kommend im Bus hinter einer Gruppe Jugendlicher hingesetzt hatte, die rochen, als hätten sie sich als Aschenbecher verkleidet, ist in mir das Bedürfnis entstanden, allen rauchenden Lesern einen Artikel über die immer häufiger auftretende COPD zu schreiben. COPD steht einerseits für die wenig berührenden Worte "Chronisch Obstruktive Pulmonal Disease" (das klingt so kompliziert, dass sowieso jeder denken muss: dass kann mich nicht treffen…), andererseits steht COPD aber für langes Leiden, Atemnot und ein zunehmend beschwerliches Leben durch knickhafte und bleibende Verschlechterung. Warum ich aber heute vor allem an Raucher appelliere ist die Tatsache, dass diese Krankheit mindestens 20% (also 20 von 100) aller Raucher trifft und dass die COPD mittlerweile immerhin schon die 4.häufigste Todesursache darstellt.


Erkennen kann man diese Erkrankung am typischen morgendlichen Raucherhusten, mit viel Schleim, der sich in appetitlichem Grün, Gelb, Braun oder blutdurchzogen zeigt und an allgemeinen Atembeschwerden, die sich kontinuierlich verschlimmern, bis man letztendlich stirbt. Die COPD ist nicht immer ganz klar vom bekannten Asthma zu trennen und auch die Früherkennung fällt oft schwer. Jedenfalls sei an alle Raucher appelliert ihr Hobby so bald wie möglich aufzugeben. Nur weil die kettenrauchende Großtante mit 81 noch immer quietsch lebendig ist, heißt es nicht, dass du und dein Körper das auch aushalten!

Mich verwundert immer, wie geschockt manche Menschen reagieren, wenn sie erfahren, dass sich womöglich noch Spuren von Asbest in Büroräumen befinden oder die Feinstaubbelastung in der Stadt den Schwellenwert geringfügig überschritten hat: Zigarettenrauchen ist das stärkste legale Gift und auch die Feinstaubbelastung in einer Bar mit Rauchern ist durchschnittlich um ein 4faches über dem erlaubten Schwellenwert!

Aufhören ist machbar! Suche Hilfe bei deinem Arzt oder Apotheker, sie beraten dich gerne, wie es am besten geht! Glaub mir, es lohnt sich! Deiner Lunge und dir zu Liebe! Viel Glück!

Deine Zedrus